Dieses Thema sollte jedem am Herzen liegen. Nicht nur im Reitsport kann es schnell zu schweren Unfällen kommen.
Am 21. Januar fand der vom Reitverein organisierte Erste Hilfe Kurs – Teil 1 – in Kooperation mit dem DRK Hilter-Wellendorf/Borgloh statt. Die Schulung war speziell auf mögliche Verletzungen bei Reitunfällen ausgerichtet und wich daher vom Führerschein Ersthelfer-Lehrgang ab.
Es haben 18 Teilnehmer theoretische Szenarien besprochen und praktische Übungen unter Anleitung des DRK-Fachkräfte auffrischen können. Bei den praktischen Übungen standen die stabile Seitenlage und vor allem die Wiederbelebung (Reanimation) im Vordergrund. Ausserdem wurde die Handhabung mit einem AED (mobiler Defilibrator), wie er mittlerweile in fast jeder Sparkasse oder Supermarkt hängt, ausgiebig erklärt und danach geübt.
Es fiel dann schon auf, dass bei einigen Teilnehmern der letzte Erste Hilfe Kurs einige Zeit zurück liegt und viele sich unsicher fühlen würden, wenn sie im Notfall eingreifen müssten. Das Feedback zum Abschluss des Kurses war durchweg positiv. Wiederholung ist nicht ausgeschlossen.
Am 31. Januar fand dann der 2. Teil dieser Schulungsreihe „Erste Hilfe bei Reitunfällen“ statt. In Vorbereitung auf unser Turnier (die Borgloher Reitertage vom 01.-02. April 2023) luden wir das DRK in voller Besetzung zum Dienstabend zu uns in den Reitverein ein, um den Ernstfall bei einem Reitunfall zu simulieren. Hintergrund ist die Unterstützung des DRK in bestem Maße, wenn es darum geht, eine verunfallte Person am Unfallort zu versorgen, einen Sichtschutz herzustellen, Tragehelfer bereit zu stellen, Versorgung des Pferdes, uvm..Vorab gab es noch eine ausführliche Schulung am lebenden Objekt Pferd für die anwesenden Rettungssanitäter, sowohl in Theorie als auch mit praktischer Übung, bei der auf Tuchfühlung gegangen wurde um zu erfahren, dass Pferde grundsätzlich keine Gefahr darstellen, sondern durch ihre Körpersprache deutliche Signale senden. So konnten erste Erfahrungen gesammelt werden zu „wie gehe ich auf das möglicherweise verunsicherte Pferd ein, wie gehe ich auf das Pferd zu, wie führe ich es nötigenfalls aus der Gefahrenzone ab“. Für einige Sanitäter war das eine völlig neue Erfahrung den Job auch mal aus einer anderen Perspektive beurteilen zu können.
Anschliessend wurde im warmen Reiterstübchen weiter geübt, diesmal der Umgang mit dem Anlegen einer „Stiff-Neck“-Manschette zur HWS-Stabilisierung sowie Anwendung von Schaufeltrage und Vakuummatratze. Hierfür stellten sich gleich zwei Freiwillige zur Verfügung, womit eine Fast-Real-Situation, also auch das Zusammenspiel zwischen Helfern und Sanitätern, nachgestellt werden konnte.
Interessierte Vereinsmitglieder waren ebenfalls eingeladen an dem Abend teilzunehmen, wurden herzlich empfangen und bekamen dafür auch Helferstunden angerechnet. Alles in Allem war es interessanter und lustiger Abend mit einem ernsten Hintergrund. Auf jeden Fall fühlen wir uns jetzt gut für den Ernstfall vorbereitet und hoffen, dass niemand so schnell in die Situation gerät das erlernte und geübte Wissen und die Handhabung anwenden zu müssen. Aber vorbereitet sind wir nun…
Ein besonders herzlicher Dank gilt dem DRK-Team Hilter/Wellendorf/Borgloh und den Organisatoren aus unserem Verein.
Euer Vorstand